Am 25. Oktober 1958 wird der Grundstein für die Deutsche Schule Paris gelegt. Der „Verein deutschsprachige Schule in Paris” konstituiert sich. Das Auswärtige Amt in Bonn, die Deutsche Botschaft in Paris, viele ehrenamtliche Mitarbeiter privater und kirchlicher Interessenkreise, die Österreichische und Schweizerische Botschaft haben mitgewirkt, um diesen Schritt möglich zu machen.
In drei kleinen Räumen des YMCA-Heimes, 13, Avenue Raymond-Poincaré, in der Nähe des Trocadéro, beginnt am 3. November der erste Unterricht. Sieben Schüler gehen an den Start, am Ende des Schuljahrs sind es 28. Mit dem Pfarrer der Evangelischen Kirche und dem katholischen Priester stehen sieben Lehrkräfte zur Verfügung.

Im Frühjahr des folgenden Jahres, am 1. März 1960, wird die Grundschule eröffnet, die im Februar 1961 provisorisch eigene Räume in der Nr.17, Avenue d’Iéna bezieht. Bereits über 100 Schüler begrüßen am 22. Juni 1961 die Frau des damaligen Bundespräsidenten, Wilhelmine Lübke, die anlässlich eines Staatsbesuches der Deutschen Schule einen Besuch abstattet. Bei der Vorstellung des Leiters der DSP im Elysée-Palast sage General de Gaulle: „Je suis très heureux de faire votre connaissance, Monsieur le directeur de cette École Allemande. C’est une institution très importante pour notre rapprochement. Merci!”.
Der Aufbau des Gymnasiums mit neun Klassen ist im Schuljahr 1965/66 abgeschlossen. Das Schulgebäude wird um drei Pavillons erweitert. Im Herbst 1966 besuchen 460 Schüler die Deutsche Schule Paris, an der 30 entsandte und örtliche Lehrkräfte unterrichten.
Da die Schülerzahlen steigen und steigen, wird der Bau eines neuen Schulgebäudes und der Abriss der Villa dringend notwendig. Während in der rue Pasteur ein modernes, großzügig angelegtes neues Gebäude mit Sporthalle und Schwimmbad errichtet wird, zieht die Schule1968 für die Dauer von zwei Jahren in ein Ausweichquartier in Rocquencourt. 600 Schüler ziehen im September 1970 in das neue Schulgebäude ein, das für 450 Schüler angelegt ist. Die Situation der Enge spitzt sich in den folgenden Jahren noch zu. 1977 besuchen über 900 Schüler die Deutsche Schule Paris. Alle Möglichkeiten der Raumnutzung müssen ausgeschöpft werden, um den Ansturm zu bewältigen. Gleichzeitig wird an der Schule die reformierte Oberstufe eingeführt, es wird eine Präsenzbibliothek aufgebaut, eine Orientierungsstufe eingerichtet und der Realschulzweig etabliert. 1971/72 gibt es verschiedene Leistungsniveaus im Fach Französisch.
Bis 1982 bleiben die Schülerzahlen stabil auf dem hohen Niveau von etwa 800. Zwar werden durch die Verlegung des Kindergartens in eine bundeseigene Villa in der unmittelbaren Nachbarschaft die räumlichen und damit pädagogischen Bedingungen verbessert, doch entstehen finanzielle Engpässe, da die Einnahmen aufgrund sinkender Schülerzahlen zurückgehen.
Seit Mitte der 90er Jahre ist an der Schule einiges in Bewegung geraten. Das Musikzentrum, die Aula, das Schwimmbad und die Sporthalle wurden von Grund auf saniert und der Außenbereich des Kindergartens wird neu gestaltet. Ein moderner Informatikraum wird eingerichtet, um veränderten Anforderungen an Schule und Schüler Rechnung zu tragen. Darüber hinaus gibt es seit 1994 einen bilingualen Zweig, in dem Erdkunde bzw. Geschichte auf Französisch unterrichtet werden, und es wird von den deutschen und französischen Behörden die Erlaubnis erteilt, gleichzeitig die deutsche Hochschulreife und das französische Baccalauréat zu verleihen.