„Harvard“-Flair in Paris – und die iDSP mittendrin
von Dr. Sven Radowitz
Es fühlte sich ein wenig so an wie in Harvard, wenn Michael Sandel seine Studierenden (und viele Millionen vor den Fernsehern gleich mit) in politischer Philosophie auf so unvergleichliche Weise herausforderte. Es war aber nicht der vielleicht bekannteste amerikanische Philosoph, und es war nicht die US-Ostküsten-Uni, die unsere Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse zum Staunen brachte, es war das ISIT Paris (Institut de Management et de Communication Interculturels) und es war Yann Obame, der mit einem ersten universitären Probekurs zu „öffentlicher Kommunikation“ die Klasse ins Denken und auch ordentlich Schwitzen brachte. Eingeteilt in zwei Gruppen galt es das australische Verbot der Nutzung sozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren zu verteidigen oder zu kritisieren – und vor allem zu erleben, was Sprache alles möglich macht.
Dieses reflektierte Betrachten und Nutzbarmachen von Sprache ist Kernziel, welches die 1957 gegründete grande école verfolgt und für welches unsere Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit hervorragende Voraussetzungen mitbringen. Daher war es nur folgerichtig, dass die 11. Klasse das französische Hochschulsystem exemplarisch am ISIT kennenlernte. Doch nicht nur in Streitkultur durfte sich unsere primaire üben, auch die Einführung in die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens, bereits begonnen in diesem Schuljahr mit einem Besuch der Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts Paris, wurden durch den Leiter der deutschen Abteilung am ISIT, Jürgen Gottschalk, vertieft, so dass nunmehr die Schülerinnen und Schüler das komplette Rüstzeug für P5 und BLL haben. Beide Hochschullehrer machten dabei ihre Sache so gut, dass wir im nächsten Schuljahr sicherlich erneut versuchen werden, unsere nächste 11. Klasse ins ISIT zu schleusen.
Was für unsere Pennäler jedoch vielleicht noch viel wichtiger gewesen sein könnte, ist die Erkenntnis, wie sehr Zwei- oder Mehrsprachigkeit sowie das Zu-Hause-Sein in mehreren Kulturen im echten Leben nach der Schule weiterhelfen wird. Denn, was heute in der Oberstufe oft Mühe verursacht, wird danach ein unschlagbarer Vorteil sein, da viele andere Studierende (auch an einer grande école) dann erst noch dahin müssen, wo die Abgänger der iDSP schon lange sind. Und so führt ja vielleicht der Weg über das Nutzbarmachen von Sprache in viele interessante Arbeitsfelder der Diplomatie, des internationalen Managements, der Kommunikation und der Technik – über die iDSP und das ISIT.
Internationale Deutsche Schule Paris (iDSP)
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